Ägyptenfilm-Liste

 

Die folgenden Ägyptenfilme sind subjektiv ausgewählt. Die Liste ist daher keineswegs vollständig und bezieht sich auch nur aufgrund des Themas auf andere Unterseiten dieser Homepage. Wer sich diese Filme ansieht und Schaden nimmt, ist selbst dafür verantwortlich.

 

10 Filme, die man meines Erachtens gesehen haben sollte:

The Mummy

Die Mumie
1999

Die Mumie wird erweckt und zieht aus, sich in einen ansehnlichen Mann zurückzuverwandeln und die tote Geliebte wieder auferstehen zu lassen. Ich mag diesen Film. Die Effekte sind toll, und den Schauspielern ist deutlich anzumerken, daß ihnen die Dreharbeiten Spaß gemacht haben. Allerdings ist die Rekonstruktion des Alten Ägyptens nicht immer korrekt. Zwar gab es einen Berater, den Ägyptologen Dr. Stuart Smith, dessen Vorschläge jedoch nicht immer angenommen wurden. So bekommt man manchmal echtes "Altägyptisch" zu hören, dann aber wieder erfundenes. Vergleichbares gilt für die Ausstattung.

The Mummy

Die Mumie
1932

Hierbei handelt es sich um die "Ur-Mumie", das oft genannte Vorbild für die Version von 1999. Die Konstellation der Figuren ist ähnlich, die Story nicht tiefgründiger. Was diesen Film auszeichnet, ist Boris Karloff und natürlich Zita Johann als sein weibliches Gegenüber. Hier kommt man noch ohne großartige Special Effects aus, arbeitet über Make-up und mit dem schauspielerischen Vermögen Karloffs unter der genialen Regie von Karl Freund. Nie wurde das Wiedererwachen der Mumie besser und "echter" zelebriert!

'The Mummy', 1932

Das "Liebespaar"
Boris Karloff und Zita Johann
The Mummy (1932)

Talos, the Mummy

Talos - die Mumie
1999

Noch ein Mumienfilm, den man mal in der Videothek ausleihen sollte. Er entstand ungefähr zur gleichen Zeit wie Stephen Sommers' The Mummy. Die Parallelen, die eigentlich zufällig sein sollten, überraschen. In beiden Werken ist beispielsweise von der Apokalypse die Rede, hier jedoch auf überzeugendere Weise - solange man den Film halbwegs ernst nimmt. Das muß man nicht. Tut man es aber, bekommt man spannende Unterhaltung und ein paar ganz neue Ansichten von altägyptischen Gräbern und wiedererstehenden Mumien...

Cleopatra

Cleopatra
1934

Dies ist keineswegs der erste Kleopatra-Film. Dennoch gehört er zu den wenigen Ägyptenfilmen, die faszinieren. Dabei ist er auch nicht korrekter als die anderen. Was ihn jedoch so interessant macht, ist die Besetzung, allen voran Claudette Colbert in der Rolle der Kleopatra. Außerdem ist er - v.a. in der Tarsos-Szene - voller einfallsreicher Symbolik.

Land of the Pharaohs

Land der Pharaonen
1954

Der Historienfilm unter den Ägyptenfilmen. Ich bin zwar nicht so begeistert, doch dafür handelt es sich um ein filmhistorisch wichtiges Beispiel. Gezeigt wird der Bau der Cheops-Pyramide, was das Hinsehen allemal lohnt. Allerdings sollte man die cineastischen Rekonstruktionen nicht für archäologische Wahrheiten halten...

Stargate

Stargate
1994

Der Berater der Sommers'schen Mumienfilme, Dr. Stuart Smith, arbeitete hier zum ersten Mal mit Hollywood, wenngleich in der Gestalt von Roland Emmerich, zusammen. Ergebnis ist ein Werk, dessen archäologische Spitzfindigkeiten sich dem Uneingeweihten leider entziehen, v.a. wenn es um die ägyptische Sprache geht. Da der Film trotzdem unterhaltsam ausfällt, sollte man es den Machern verzeihen, daß hier Pyramiden nichts anderes sind als Andockstationen für die Raumschiffe böser Außerirdischer.

The Prince of Egypt

Der Prinz von Ägypten
1998

Der Vollständigkeit halber... Und um nicht The Ten Commandments aufzuführen, den typischeren Bibelstreifen um die Geschichte des Moses. Damit soll nicht gesagt sein, daß The Prince of Egypt schlecht ist. Im Gegenteil. Es handelt sich um bestes amerikanisches Kino, und damit sind alle Vor- und Nachteile erwähnt.

Abraham

Abraham
1993

 

Ehrlich gesagt ist das kein Ägyptenfilm. Erwähnenswert erscheint er mir wegen einiger Szenen, die Abraham und seine Frau Sara in Ägypten zeigen. Ein Raum des Palastes des Pharaos weist nämlich eine Ausstattung auf, die mich wirklich überzeugt. Hocker, Tisch und Spielbrett haben direkte Vorbilder aus dem Alten Ägypten. Auch ist das Zimmer einmal nicht überladen, schon gar nicht mit Zierrat aus dem Grab des Tutanchamun. Da stört dann nur mehr das Pektoral des Königs und vielleicht noch seine falsche Perücke. Doch die Fehler bemerkt ohnehin nur ein Ägyptologe...

Death on the Nile

Der Tod auf dem Nil
1978

Agatha Christie in Ägypten: Der belgische, nicht französische Meisterdetektiv deckt mysteriöse Morde während einer Nil-Kreuzfahrt auf. Ägypten bildet hierbei eine keineswegs nur ansehnliche Kulisse. Schaut man einmal genauer hin, finden sich allerlei Bezüge zwischen der Story und dem nur auf den ersten Blick malerischen Hintergrund.

Raiders of the Lost Ark

Jäger des verlorenen Schatzes
1981

Auch kein reiner Ägyptenfilm... Dennoch spielt das Ägypten zu Zeiten des Pharao Scheschonk I. (oder Sisak, wie Indy ihn bezeichnet) eine entscheidende Rolle: Dieser Herrscher hat angeblich die Bundeslade nach Tanis entführt. Das ist nicht so absurd, wie es sich anhört. Der Ägyptologe Pierre Montet, der tatsächlich in Tanis Ausgrabungen durchführte (und zwar zu jener Zeit, als Indiana Jones und die Nazis dort auftauchen), beschäftigte sich durchaus mit dieser Theorie. Aber die Bundeslade ist bislang noch nicht aufgetaucht, weder in Ägypten noch an einem anderen Ort.
Übrigens: So lustig die Indiana Jones-Filme sein mögen, sind sie doch ein Horror für jeden Archäologen. Wissenschaftler brächten es niemals übers Herz, sich so aufzuführen wie Indy, denn dann gäbe es weder wissenschaftliche Erkenntnisse noch Artefakte, die man untersuchen könnte...

 

Eine kleine (!) Auswahl von Filmen, die man gesehen haben sollte, um zu wissen, was man besser nicht gesehen haben sollte:

The Mummy Lives

Mumie - Tal des Todes
1993

Tony Curtis als wiederbelebter Ägypter, der besser in seiner Gruft geblieben wäre, und ein Film, über den nicht einmal ich Gutes zu sagen vermag. Daß nichts richtig ist, muß eigentlich nicht extra erwähnt werden.

Ein besonders interessanter Fehler ergibt sich aus einer Situation, in der ein Ägyptologe eine Inschrift liest. Darin wird ein Datum genannt. Daraufhin kann der Ägyptologe sehr einfach das Jahr und den Tag vortragen: Das Jahr ist 1950 v.Chr. - eine Datumsangabe, die entweder auf eine blitzschnelle Umrechnung altägyptischer Angaben beruht oder auf einer Vorkenntnis von Christi Geburt bei den Alten Ägyptern! Was dann natürlich dem Datum zuwiderläuft, sind ein Echnaton-Relief, Tutanchamun-Stücke und eine Stilistik, die nichts mit dem Mittleren Reich, der angeblichen Entstehungszeit, zu tun hat.

Cleopatra

Cleopatra
1999

Trotz der einen oder anderen vielversprechenden Besetzung (Oded Fehr und Omid Djalili aus The Mummy in Mini-Rollen!!!) ist diese Version der Kleopatra-Geschichte nichtssagend bis ärgerlich. Leonor Varela als Beherrscherin des Nillandes gibt sich als verzogenes "Girlie", das doch nur auf den Traumprinzen respektive Cäsar und Marc Anton gewartet hat.

'Cleopatra', 1999

Ein Ende wie aus dem Bilderbuch
Cleopatra (1999)

Bram Stoker's Legend of the Mummy

Bram Stoker's Legend of the Mummy - Die Rache aus dem Jenseits
1997

Dieser Mumienfilm beruht tatsächlich auf Bram Stokers Roman The Jewel of Seven Stars (Die sieben Finger des Todes) von 1903. Das macht ihn leider nicht besser, obwohl es mit Blood from the Mummy's Tomb (1971) und The Awakening (1979) schon brauchbare Verfilmungen und damit Vorbilder gegeben hat.

The Egyptian

Sinuhe, der Ägypter
1954

Kurz gefaßt handelt es sich um eine Version der amerikanischen Heilsgeschichte. Pathetisch...

 

CF