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Gandalf und Saruman, alte Männer und Zauberer mit Zauberstab und Kutte, entsprechen tatsächlich dem Klischee des Zauberers, dem Gandalf der Graue mit seinem Zaubererhut sogar noch eher gerecht wird. Welches aber ist der Ursprung des Klischees?

Gandalf der Graue

Gandalf der Graue
("Der Herr der Ringe: Die Gefährten", 2001)

Der Spitzhut der Zauberer könnte ein Indiz liefern. Auch Professor Dumbledore und viele weitere Zauberer der "Harry Potter"-Romane und -Filme tragen ihn in verschiedenen Varianten. Selbst Hexenkostüme sind erst komplett, wenn ein Hut dazugehört - ein spitzer Hut mit Sonne, Mond und Sternen...

Bereits in der europäischen Bronzezeit tauchen vor 1000 v.Chr. hohe kultische Kopfbedeckungen mit einem Muster aus Gestirn-Motiven auf, die sog. Goldhüte. Vier haben sich erhalten und zwar jeweils ein Exemplar aus Schifferstadt (14. Jh. v.Chr.), Avanton (13.-10. Jh. v.Chr.) und Ezelsdorf (11.-10. Jh.v.Chr.), sowie eines unbekannter Herkunft (10.-8. Jh. v.Chr.), das nun in Berlin befindlich ist.

Sogar der Archäologe Wilfried Menghin hält die Verbindung der Goldhüte mit den späteren Zaubererhüten für nicht abwegig: "[S]elbst der Hinweis auf mittelalterliche Zauberhüte ist nicht abwegig, wobei [die Goldhüte] dann als abgesunkenes Kulturgut zu werten wären" (W. Menghin, Ein Hut aus Gold. Ein neues Zeremonialgerät europäischer Bedeutung in Berlin, in: Antike Welt 3, 1997, S. 261-265, S. 264).

Die hauchdünn gearbeiteten und zwischen 29,5 und 88,5 cm hohen Hüte wurden aus einem einzigen Goldbarren getrieben und später über und über mit einem Punzenmuster dekoriert. Die Anbringung des Musters an der Krempe spricht dafür, daß der Träger sich über seinen Betrachtern befunden hat, denn beim Berliner Hut erscheint es nur von unten gesehen positiv. Hauptdekorationselement sind Scheiben- und Kreismotive, welche als Sonnensymbole gedeutet werden.

Aufgrund des komplizierten Kompositionsschemas des Berliner Hutes mit Sternenmotiv-, Halbmond-, Mandelaugen- und Kreismuster deutet Wilfried Menghin die Kultobjekte als Kalenderhüte. Diese Deutung ist nicht unumstritten. Relativ sicher ist hingegen ein Interesse an den Himmelserscheinungen, das spätestens seit dem Neolithikum bestanden hat.

Interpretation: Bronzezeitlicher Priester

Freie Interpretation eines bronzezeitlichen Priesters mit Goldhut
(Zeichnung: Uli Fröbel)

Das Gewicht zwischen 249 g und 490 g wie das z.T. deutlich unter 0,25 mm getriebene Material sprechen keineswegs dagegen, daß die Goldhüte tatsächlich getragen wurden. Sicherlich besaßen sie ein Innenfutter und wurden wohl mit Bändern gesichert. Heftige Bewegungen und eine häufige Verwendung dürften sich allerdings verboten haben. Daraus leitet man ihre kultische Benutzung ab. Denkbar scheint daher eine Verwendung innerhalb von Zeremonien, wobei die Goldhüte beeindruckender Teil einer (religiösen) Inszenierung wären, zu der man sich neben Musik und Tanz, Opferzeremonien und bewegungsarm erhöht stehende oder sitzende, mit Gold angetane, charismatische Priester (oder Priesterkönige?) vorstellen möchte.

 


 

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